Neuste Entwicklungen für das Klima und erneuerbare Energien

Sie können das Wort Corona Krise nicht mehr hören? Gut, wir auch nicht. Aus diesem Grund widmen wir uns in dieser Meldung einer ausnahmsweise positiven Entwicklung, die in dem ersten halben Jahr für das Klima und erneuerbare Energien stattgefunden hat.

Im Vergleich zum Vorjahr gewann die Stromversorgung durch erneuerbare Energien ein Plus von 8%. Rund 50% des deutschen Stromverbrauchs werden aktuell somit von erneuerbaren Energien abgedeckt. Gleichzeitig nahm die Versorgung durch Kohlestrom massiv ab, nämlich um ganze 40%. Einen besonders hohen Anstieg verzeichnet die Verstromung durch Windenergie: ein Zuwachs von 10% im Onshore Bereich und ganze 18% Offshore im Vergleich zum Vorjahr (Link: Stromerzeugung im ersten Halbjahr 2020). Diese Entwicklung haben wir jedoch nicht einer effizienten Klimapolitik zu verdanken, sondern vielmehr starken Windströmen in den Monaten Januar und Februar. Zusätzlich sank der Bedarf nach Strom durch (wir müssen es leider doch erwähnen) Corona. Dieser sinkende Bedarf lies Kraftwerke etwas zur Ruhe kommen.

Ob die von Agora vorhergesagten Emissionsminderungen in Höhe von 40 Millionen Tonnen tatsächlich eingetreten sind, wird sich aber noch zeigen (Link zum PDF: Auswirkungen der Corona-Krise auf die Klimabilanz Deutschlands). Durch eine Abnahme der Verkehrsströme, das Stocken der Industrien und einer damit einhergehenden Abnahme der Nachfrage an Rohstoffen sowie einer Minderung des Strombedarfs von Gewerberäumen lässt sich aber zumindest von einer kurzzeitigen Erholung des Klimas sprechen.

Damit die positiven Effekte jedoch nicht kurzfristig bedingt über die Krise andauern und von günstigen Wetterbedingungen abhängen, bleibt es bei einem Appell an den Gesetzgeber grüne Energie mehr zu fördern, beispielsweise durch dem Entgegenwirken der aktuellen Entwicklungen bei Ausschreibungsrunden, welche zuletzt den seit Jahren bestehenden Negativtrend fortsetzten.

Als Vorreiter geht hier Schleswig-Holstein voran. Um die Verstromung mit Windenergie weiter voran zu treiben, wurden allein in diesem Halbjahr mehr Ausnahmen zum Bau von Windrädern erteilt als im gesamten 2019. Etwa 95% der Windparkflächen sind in der Planung schon so weit fortgeschritten, dass Änderungen nicht zu erwarten sind. Für die verbleibenden 5% stehen weitere Anhörungsrunden aus. Ein Entwurf soll vom bis September vom Innenministerium vorgestellt werden.